Vorwort

Nach langem hin und her entschlossen wir uns wieder über die Autoput nach Griechenland zu fahren.

Lange grübelten wir, wohin wir heuer fahren sollten.

Wir entschieden uns dann doch wieder für Griechenland, da wir letztes Jahr im Norden Europas waren. Die Kinder wollten wieder einmal im Meer baden und meine Göttergattin wollte ins Warme. Ein weiterer Grund war, dass wir unsere griechischen Freunde besuchen wollten.

Anfang des Jahres kam dann unsere Entscheidung ins Wanken. Die Situation in Griechenland war angespannt. Wir machten uns auf die Suche nach einer Alternativdestination. Die Entscheidung fiel auf Südschweden, da wir letztes Jahr nur durchgefahren waren. Wir wollten dann aber diesen Teil von Schweden auch etwas näher kennenlernen.

Als die Reiseplanungen für Schweden und Griechenland fertig waren, hieß es abwarten.

Bekannte von uns fuhren vier Wochen vor uns nach Griechenland, die uns bei ihrer Rückkehr über die aktuelle Situation berichteten. Und so fiel die Entscheidung erst nach deren Rückkehr, also eine Woche vor unserem Urlaubsbeginn.

Aufgrund der positiven Rückmeldung entschieden wir uns zugunsten Griechenlands!

Vor der Abfahrt traten - wie schon öfters - noch ein paar Schwierigkeiten auf, welche die letzten Tage etwas stressig werden ließen.

Zum einen wurde unser Kater von einem Auto überfahren, überlebte aber glücklicherweise. Nun war unser Urlaubsbudget geschmältert, der Kater um eine lange Naht hübscher und wir mussten die Betreuung und die Tierarztbesuche neu organisieren. Zum Anderen gab es Probleme mit der Garantie von unserem Wohnmobil, aufgrund von Versäumnissen des Herstellers, da noch eine Reperatur nötig war.

Dann: Andrea hatte - wie meist vor einem Urlaub - gesundheitliche Probleme, welche auch nicht förderlich für die Urlaubsvorbereitungen waren.

Durch diese Umstände wurde der gesamte Zeitplan über den Haufen geschmissen. Und so konnten manche Arbeiten am Womo erst in der letzten Woche erledigt werden oder wurden aufgeschoben.

Am Tag der Abfahrt musste ich dann noch in die Nähe von Passau fahren, da unser Jüngster vom Ferienlager zu holen war. Nach der Rückkehr wurden noch die letzten Sachen ins Womo geräumt, dann warteten wir noch auf unsere Freunde, welche mit uns den Urlaub verbrachten.

09.07.2010 Anfahrt

Nachdem wir noch den Wassertank gefüllt hatten konnte es endlich losgehen. Wir starteten die Motoren und fuhren gegen 19:15 Uhr ab

Auf der Autobahn war relativ wenig Verkehr und so gestaltete sich die Fahrt sehr angenehm. 
Wir passierten ohne Probleme die Grenze Österreich-Ungarn, im Anschluss Budapest und südlich ging es weiter.

Leider fanden wir in der Dunkelheit unseren Übernachtungsparkplatz nicht, wo wir vor drei Jahren nächtigten und so blieben wir gegen Mitternacht am letzten Platz vor der Grenze Ungarn-Serbien stehen. Uns schwandte Böses für den Morgen. Es gab bereits einen Rückstau von der Grenze bis zum Parkplatz. Wir redeten uns Mut zu und hofften, dass die Schlange am nächsten Tag kürzer sein würde.

gefahrene Kilometer: 422

Gesamt Kilometer: 422

10.07.2010 Anfahrt - Griechenland

Wir starteten kurz nach 1/2 7

Leider wurden unsere Hoffnungen nicht erfüllt. Es staute sich bereits fast wieder bis zum Parkplatz zurück. Wir hatten sichtlich die falsche Entscheidung bezüglich des Abfahrttermins und -zeit gewählt. Doch was solls, wir hatten Urlaub und mussten da durch. Wir stellten uns brav an und warteten bis es wieder ein paar Zentimeter vorwärts ging. Es gab immer wieder welche, die rechts an der Schlange vorbeifuhren und sich vorne wieder hineindrängten.

Endlich! Nach rund zwei Stunden hatten wir die Grenze endlich passiert. Jetzt hieß es noch Geldwechseln. Wir stürmten die Wechselstube und tauschen Euros gegen Dinar. Dies war zum Glück relativ schnell erledigt und wir kamen rasch wieder auf den „Highway". Wir erreichten trotz der zahlreichen Baustellen bald die erste Mautstation. Was mussten wir feststellen? Auch hier wieder Stau. Zugegeben, er war nicht sehr lang aber wir verloren doch etwas mehr als 10 Minuten. Da wussten wir noch nicht, dass es noch dicker kommen würde....

Gegen 14:30 Uhr erreichten wir die Mautstelle bei Nis. Was sich hier abspielte war gigantisch! Die anderen Fahrer waren teilweise schon so genervt, dass es beinahe zu Schlägereien kam. So standen wir über 20 Minuten im Stau bis auch wir endlich durch waren.

Langsam wurde es Zeit für unsere Mittagspause. Auch unser Womo meldete Hunger. Also wurde die nächste Tankstelle angefahren. Ich begann zu tanken und die Zapfsäule schnappte bei 25l ab. Hääää?. Das konnte doch nicht sein, von ca. Grenze Ungarn-Serbien bis nach Nis nur 25l? Da stimmte etwas nicht. Ich füllte weiter ein aber der Tank war voll. Da dachte ich mir, vielleicht ist nur die Anzeige kaputt. Doch auch beim Zahlen blieben es 25l.....  - Zum Glück die "richtige" falsch gehende Zapfsäule erwischt! Da war die Freude groß. Jetzt schmeckte das Essen gleich viel besser.

Kurz vor 18:00 Uhr erreichten wir die Grenze zu Mazedonien. Doch schon bei der Zufahrt wurde die Hoffnung auf einen schnellen Grenzübertritt zerstört. Wir sahen die lange Schlange - und bekamen lange Gesichter.

Nach 2 1/2 Stunden war es geschafft. Unsere Freunde hatten allerding nur eine abgelaufene grüne Versicherungskarte dabei und mussten eine separate Versicherung kaufen.

Gegen 21:45 Uhr waren wir schon nahe unserem Urlaubsland. Wenn auch mit erheblicher Verspätung. Am Grenzübergang war fast nichts los und so kamen wir in einem Rutsch nach Griechenland.

Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde wurde aus unserem geplanten, weiter südlicherem, Übernachtungsplatz nichts und so machten wir uns auf die Suche in Grenznähe.

Kurz nach 22:00 Uhr hatten wir es geschafft. Wir hatten einen ruhigen Schlafplatz in einer Seitengasse von Poylkastro gefunden. Die Strasse war sehr breit und eine Sackgasse. Links und recht standen Bäume. Am Ende befand sich ein Firmengelände. Da aber der nächste Tag ein Sonntag war, wurden wir auch nicht gestört.

Nach eine kurzen Tratschrunde fielen wir alle ins Bett und schliefen uns ordentlich aus.

gefahrene Kilometer: 746

Gesamt Kilometer: 1.168

11.07.2010 Polycastro - Edessa - Aliakmonasee

Es war eine sehr ruhige erste Nacht in Griechenland und wir schliefen hervorragend. Ausgeruht wachten wir in der Früh auf und machten uns ein gemütliches Frühstück. Wir bekamen auch Besuch vom ersten streunenden, griechischen Hund. Der Kleine war jedoch sehr scheu und nahm auch keinen Happen an.

Am Vortag sahen wir an der Ecke der Straße einen Brunnen. Also machten wir uns nach dem Frühstück auf, den Wassertank zu füllen. 

Nachdem wir gut versorgt waren, starteten wir Richtung Edessa.

Auf dem Weg entdeckten wir den ersten Melonenhändler. Kurzentschlossen blieben wir stehen und kauften unsere erste, große, griechische Wassermelone. Es sollte nicht die letzte sein.

Jetzt regte sich auch der Hunger wieder. Immerhin war es schon Mittag. In einem Ort sahen wir eine Gyrosbude. Nach einer kurzen Abstimmung beschlossen wir auf einen Pita me Gyros stehen zu bleiben.

Während ich mit den Kindern in der Gyrosbude war, bemerkte meine Frau eine beginnende Blutvergiftung an der Hand. Diese musste von einem Insektenstich stammen, den sie bei der Herfahrt bekommen hatte.

Ich beschloss so schnell wie möglich das nächstgelegenste Krankenhaus aufzusuchen. Wir trennten uns von unseren Freunden, welche weiter nach Edessa fuhren. Dort wollten wir uns dann wieder treffen. Ich gab Vollgas und fuhr zum Krankenhaus nach Gianitsa. Die Kinder blieben im Womo und durften währdenddessen einen Film anschauen.

So gingen wir ins Krankenhaus. Durch Zufall kamen wir zu einer Krankenschwester, welche perfekt Deutsch sprach. Wir erklärten das Problem und wurden gleich zur richtigen Abteilung geschickt. Dort hies es erst einmal warten.

Dann begutachtete eine Ärztin die Hand und wir bekamen einen "Einkaufszettel" für die Apotheke. Das Problem war, das heute Sonntag war und die Apotheken gegenüber vom Krankenhaus geschlossen waren. Es hing lediglich ein Zettel an der Scheibe mit einer Adresse. Na super, wie sollten wir jetzt dorthin kommen und wo war die eigentlich.????

Wir gingen zurück zum Krankenhaus und fragten den Portier ob er wisse, wo denn diese Adresse ist. Zum Glück mussten wir nur die Straße ein paar hundert Meter weiterfahren. Dort kauften wir die verschriebene Tetanusimpfung und die Antibiotika.

Jetzt ging es wieder zurück zum Krankenhaus. Dart bekam Andrea die Impfung. Wir klärten noch ein paar Fragen ab und konnten wieder zurück zum Womo.

Aufgrund der Uhrzeit und der immer 12 stündigen Einnahme der Antibiotika musste meine Frau - und dadurch auch ich - jeden Tag um 4 Uhr Früh/Nacht den Wecker stellen! Im Urlaub wirklich toll!

Als wir nach rund 1 1/2 Stunde endlich fertig, machten wir uns auf den Weg nach Edessa. Da wir vor drei Jahren auch schon hier waren, wollten wir uns nicht unbedingt die Wasserfälle ansehen. Wir fragten uns aber, wir uns wie wir unsere Freunde wiederfinden sollen, denn keines der Handys hatte Empfang.

Tja, und wie damals verfranzten wir uns wieder in genau der gleichen Strasse. Nur war unser Womo jetzt einen Meter länger und gut 15 cm breiter. Jetzt wurde der Umweg aufgrund der engen Gasse und tieferen Äste zur echten Herausforderung.

Nachdem wir dann wieder am richtigen Weg waren sahen wir zufällig das Womo unserer Freunde. Und wie durch eine glückliche Fügung war gleich davor auch ein Parkplatz für uns frei. (Das war in Edessa am Sonntag ein echtes Wunder.)

Nachdem wir nun einen schönen schattigen Parkplatz hatten machten wir uns auf die Suche nach unseren Freunden. Nach einem kurzen erfolglosen Rundgang platzierten wir uns an einer strategisch günstigen Stelle. Schon kurze Zeit darauf liefen sie uns in die Hände. Wir machten dann noch einen kurzen gemeinsamen Spaziergang.

Den Parkplatz wo wir vor drei Jahren standen und den Brunnen dort gab es nicht mehr. Stattdessen steht dort jetzt ein Lokal und der restliche Bereich ist mit Wellblech abgesperrt.

Beim Brunnen wollten wir uns eigentlich Trinkwasser besorgen. Schade. Auf dem Weg zurück zum Womo suchten wir einen Trinkwasserbrunnen in der Nähe des Womos (Damit die Wasserkanister nicht zu weit zu schleppen wären). Leider war unsere Suche nicht von Erfolg gekrönt. Gegenüber von unserm Parkplatz war ein Park. Wir fanden dort zwar einen Brunnen, dieser war aber abgesperrt, da der Wasserhahn defekt war. Wir holten uns eine Zange und schauten ob der Brunnen noch funktioniert.

Nach dem Aufsperren sprudelte das Wasser nur so und wir konnten unsere Trinkwasserflaschen endlich füllen. Nachdem wir fertig waren wurde der Brunnen natürlich wieder abgesperrt.

Weiter ging es: nach Arnissa am Vegoritida See sahen wir einen schönen Platz und überlegten hier zu übernachten. Es war ein schöner Strand und ein Steg führte in den See.

Da die Zufahrt schmal aussah und wir nicht wussten ob wir dort umdrehen konnten machten sich die Frauen und die Kinder auf den Weg die Lage zu erkunden.

Sie legten einen positiven Bericht ab. Es war dort unten sehr schön. Wir sahen jedoch eine Menge Fischer dort. Da wir aber schwimmen wollten, die Fischer aber nicht stören wollten, beschlossen wir weiterzufahren.

Kurz vor 20:00 Uhr kamen wir bei einem verlassenen Dorf am Aliakmonasee an. Hans und ich erkundeten die Strasse ob sie womotauglich sei. Teilweise war sie sehr schmal und steil. Auch wurde an manchen Stellen Sand auf die Strasse gespühlt. Wir fanden auch einen traumhaften Platz, doch leider versperrt ein umgestürtzter Baum die Zufahrt und ließ sich nicht fortbewegen. Mist, die Kettensäge hätten wir doch mitnehmen sollen...

Wir fanden ein Stückchen weiter oben eine Seitengasse, wo wir auch ohne Probleme stehenbleiben konnten.

Also latschten also wieder den Berg hinauf zu den Damen und fuhren ohne Probleme hinunter.

Nachdem wir uns eingerichtet hatten zogen wir uns die Badehosen an und machten uns auf den Weg zum See. Dabei erkundeten wir die verlassen und verfallenen Häuser. Der See war leider nicht so einladend wie erhofft. Die Kinder und ich ließen uns aber eine kurze Abkühlung nicht entgehen.

Danach grillten wir und gingen sehr spät in die Heia.

gefahrene Kilometer: 249

Gesamt Kilometer: 1.417

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